Calis are back to Canada! "Bienvenue dans l`antarctique Montréal ..."
- CALI
- 13. März 2019
- 5 Min. Lesezeit
Leider musste Cornelia sich in Laurel NY noch einem Arztbesuch unterziehen, weil ihre Rückenschmerzen einfach nicht besser werden wollten und sie schliesslich kaum noch laufen konnte :( Mit einer deftigen Ladung Cortison und Schmerzmitteln ausgestattet, machten wir uns dann auf den Weg durch die Winterlandschaft New Yorks in Richtung der kanadischen Grenze... Wir mussten ausreisen wegen unseres ablaufenden US-Visums... Es blieb uns also garnichts anderes übrig. So überquerten wir die Grenze nach Kanada. Wir freuten uns sehr wieder hier zu sein, aber die Umstände und eisige Kälte trübte die Freude ein wenig...
Nach rund 6 Monaten sagten wir den USA also "lebe wohl" und „Bonjour“ zu Kanada! Die französischsprachige Provinz Québec begrüsste uns mit arktischer Kälte! So ganz kommen wir um den Winter also nun doch nicht herum und auf den Frühling müssen wir wohl noch ein wenig warten ;) Lio freuts :-P "Eeeeeeendlich vernünftiger Schnee!!"
Wir nisteten uns in unserer Unterkunft (ohne Räder), einem kleinen "AirBnb-Apartment" im Stadtteil "The Village" in Montréal (gesprochen "Monreal")für 2 Wochen ein. Bei rund minus 10 Grad unter dem Gefrierpunkt in der Nacht verliessen wir das CaliMobil trotz allem schweren Herzens. Es musste dringend in die Werkstatt für neue Reifen und einen Ölwechsel. Wir kamen also um eine CaliMobil-Pause so oder so nicht herum... Auch am Tag kletterten die Temperaturen erst gegen Ende unseres Aufenthaltes (knapp) über Null...
Montréal ist die grösste Stadt in Quebec, die zweitgrösste Stadt Kanadas und nach Paris die grösste französischsprachige Stadt der Welt. Das Flair der Stadt ist eine geheime Mischung aus der von den Franzosen inspirierten Lebensfreude und einer weltoffenen Dynamik. Es dauerte nicht lange in Kontakt zu kommen unterwegs, mit den Nachbarn oder am Fahrkartenautomat. Ein sehr kommunikatives herzliches Volk :) Einst von Franzosen entdeckt blieb Montréal in französischer Hand, bis Kanada 1763 an Grossbritanien fiel. Die Sprache ist geblieben. Auch wenn nahezu alle Montréaler neben französisch auch englisch sprechen.

Bis jetzt hatten wir in den USA ziemlich Probleme, geeignete Reifen für unser CaliMobil zu finden. In den USA meinten etliche Autohändler, dass wir wohl in Kanada, aufgrund des Import-Geschäftes mit Europa eher Glück haben könnten passende Reifen zu finden. Sie behielten recht. Hier klappte es auf Anhieb. Wir fanden montags direkt eine Werkstatt und konnten unser Büssle schon am nächsten Tag wieder mit neuen Vorderreifen und frischem Öl abholen. Danke nochmal an Maja, Cornelias Schwester an dieser Stelle fürs Ölfilter schmuggeln :-P Und vielen lieben Dank an Jsmi, Cornelias Bruder und Automechaniker fürs besorgen!! :-* Es hat sich gelohnt!! Einen solchen konnten wir in den USA nämlich auch nicht auftreiben. Wir hätten vor unserer Reise nicht gedacht, dass es uns Probleme bereiten würde für ein fast neues Auto Ersatzteile zu finden... Jetzt sind wir schlauer ;)
Die Millionenmetropole Montréal erkundeten wir etappenweise. Cornelias Rückenschmerzen hatten sich mittlerweile zwar gebessert, so dass sie wieder unterwegs sein konnte... Dafür waren wir sehr dankbar!! Es war aber so bitterkalt, dass wir es trotz Sonne jeweils nur wenige Stunden am Tag draussen aushielten. Wohl einfach auch darum, weil wir diese arktische Kälte nicht gewohnt sind. Zwar liegt Ostkanada im selben Breitengrad wie Deutschland, im Winter aber dringen hier arktische Kaltluftmassen weit in den Süden vor. Der Labradorstrom transportiert eisiges Wasser und beeinflusst die Temperaturen auch dadurch negativ. Die Temperaturen sind darum deutlich niedriger wie in gleichen Breitengraden Europas. Unsere kälteste Nacht in Montreal erlebten wir bei Minus 16 Grad! Und das im März! Brrrrrrr..... Kaum vorzustellen, wie sich Menschen auf der Strasse in solchen Nächten warm halten. Zum Glück gibt es auch in Montréal eine Metro die sehr gut geheizt ist und Unterschlupf bietet...
Die Kälte hier schlich sich tief in unsere Knochen und machte, dass wir uns nach einer Stunde Fussmarsch jeweils richtig körperlich krank fühlten... Natürlich wurden wir auch schon bald von Schnupfen und Husten geplagt :-/ Definitiv kein Klima für uns... :( Wir hatten das Gefühl selbst Lio fand die Kälte anstrengend. Zwar genoss sie den Schnee sehr, war aber nach Aufenthalten im Freien jeweils auch extrem erschossen :-P
„The Village“. Das Viertel in dem wir unsere Unterkunft gemietet hatten strahlte uns aber an den meisten Tagen - trotz Schnee und Eis - in seinen vielen Farben entgegen :) Ein sehr hübsches Viertel!
Das Viertel Mile-End mit Bagel-Shop (in dem wir uns mit Bagels aller möglichen und unmöglichen Sorten eindeckten ;). Chassidische Juden leben in diesem Viertel „Tür an Tür“ mit europäischen Einwanderern... Schmelztiegel der Kulturen...
Der "Mont-Royal", Hausberg der Stadt - Plateau mit Blick auf die Stadt inklusive Schlitterpartie auf vereister Treppe ;) Wagemutige voraus!
Heil wieder runter geschafft!

Old Montreal und eisiges Hochzeitsfotos-Fotoshooting! Hut ab vor dem Brautpaar:
Imposante und wunderschöne Notre-Dame-Basilica am Place d`Armes (die Basilika ist der Notre-Dame in Paris nachempfunden und Celine Dion heiratete hier ;) Nice to know ;))
Downtown Montréal:
Highlight des Tages: Ein Ausflug ins warme "Hawaii" ;) Manchmal muss frau sich schliesslich auch belohnen und der Kälte für ein paar Minuten entfliehen ;) Es hat sich sowas von gelohnt :D njammiiieeee :)
Die Gehwege in der Stadt müssen mitunter mit Presslufthammern vom Eis befreit werden, Parkplätze und Strassen sind mit einer dicken Eisschicht überzogen... Der morgendliche Gang mit Lio hinters Haus war immer eine waghalsige Schlitterpartie...
Am letzten Abend in Montréal gönnten wir uns den Besuch eines NHL-Eishockey-Spiels der Montréal Canadiens gegen die Detroit Redwings. NHL = National Hockey League. Die National Hockey League ist eine seit 1917 bestehende Eishockey-Profiliga in Nordamerika. Es war ein langersehnter Wunsch von Cornelia, einmal ein NHL-Spiel live zu erleben. Und es war in der Tat ein unvergessliches Erlebnis, Kanadas Nationalsportart so hautnah mit zu erleben im fast ausverkauften "Bell-Centre" das rund 21.273 Zuschauer fasst. Es ist damit das grösste Stadion der gesamten NHL. "Go Habs go!"
Pause mit grandiosem Percussion und vorbildlichem Recycling (mit fachmännischer Anleitung!)! Die Strohhalme in Kanada bestehen aus Papier und generell sieht man viel viel weniger Plastik als in den USA!!
:)

Die "Habs", wie die Montréal Canadiens auch von ihren Fans genannt werden, gewannen mit 3:1! Da war Party angesagt! Für den Torwart Carey Price war dieser Abend etwas ganz besonderes. Er wurde nach dem Spiel ausgezeichnet als erfolgreichster Torhüter in der Geschichte Kanadas mit 315 gewonnen Spielen. Congratulations Mr. Price!!
Wir verabschieden uns nun nach 2 Wochen wieder von Montréal und ziehen weiter in Richtung Osten. Unser Fazit: Montréal ist auf jeden Fall eine Reise wert! Auch wenn man die Stadt im arktischen Winter wohl nur eingeschränkt geniessen kann ;) Aber wir haben die Zeit dennoch sehr genossen, auch um ein bisschen zur Ruhe zu kommen, Fotos zu sortieren, Erlebtes revue passieren zu lassen und neue Pläne zu schmieden :) Wir haben nun entschieden trotz Kälte wieder im CaliMobil zu wohnen. Wenigstens probeweise :) Wir haben ja zum Glück eine gut funktionierende Gas-Heizung und dem Büssle tut es sicher auch gut, nicht immer so zu frieren ;) Er hat uns richtig leid getan die letzten 2 Wochen wie er da so alleine unter unserem Fenster in der Kälte ausharren musste :*-(
Wir führen ihn darum nun wieder seiner Bestimmung zu und heizen ihm (und uns ;)) schön ein ;) :-P
Nächster Stop ist Québec-City... Au Revoir und bis bald :)

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