Eine Woche ist erst vergangen seitdem wir das CALImobil in Baltimore in Empfang genommen haben. Es kommt uns eher vor wie ein Monat! Unglaublich wie viel wir schon erlebt haben in dieser kurzen Zeit! Vermutlich liegt das aber auch an den vielen Eindrücken die auf uns einströmen... In diesem Beitrag wollen wir euch (während wir ein paar Tage Fahrpause im schönen Sault Ste. Marie in Ontario eingelegt haben) ein bisschen teilhaben lassen an den Erlebnissen zwischen den Zeilen, dem unterwegs sein auf der Strasse u.v.m...
Dass die Entfernungen in Nordamerika für uns Europäer unglaublich sind, haben wir schon vor 3 Jahren in West-USA festgestellt. Ein Amerikaner oder Kanadier der abseits wohnt, fährt gut und gerne mal 1 bis 2 Stunden zur nächsten Einkaufsmöglichkeit. Für uns unvorstellbar...
Dass wir auf dem Trans-Canada-Highway maximal 90kmh fahren dürfen fällt uns nicht weiter schwer. Wir haben es ja nicht eilig ;) Aber natürlich wirkt sich das auch aufs „vorankommen“ aus. In den nächsten paar Tagen werden wir das deutlich zu spüren bekommen, denn wir haben uns entschieden, in relativ kurzer Zeit 3000 km bis nach British Columbia in die Rockies zu fahren... Es wird dort Ende des Monats nochmals ein „Hoch“ erwartet, nachdem im Moment in der Nacht dort schon Minusgrade herrschen. Wir waren hin und her gerissen ob wir BC und Alberta auslassen und stattdessen hier im Osten auf den Indian Summer warten sollen. Doch uns den lang ersehnten Westen Kanadas entgehen zu lassen, bringen wir nicht übers Herz... Und so wagen wir einen Herbsttrip in die Rocky Mountains mit dem Risiko, dem Winter zu begegnen... Ganz nach dem Motto „No risk no fun;)“... Die meisten Wohnmobile kommen uns auf dem Trans-Canada-Highway in umgekehrter Richtung entgegen - aber wir machen ja eh nicht gerne das was die Masse für richtig hält ;) Abgesehen davon wäre es planerisch ohnehin nicht anders möglich gewesen. Nun hoffen wir mal dass unser Plan so aufgeht und uns ein milder Herbst im Westen beschert wird ;)
Für Lio ist die viele Fahrerei bisher am anstrengendsten :( Sie fühlt sich im Laderaum unter dem Bett während der Fahrt leider gar nicht wohl und kommt dort nicht zur Ruhe. Ist vermutlich auch ein ganz anderes Fahrgefühl als in einem PKW. Und so ist sie bei uns im „Cockpit“ zwischen den Beinen und manchmal sogar auf Beifahrers Schoss ;) So gross ist sie ja auch wieder nicht :-P ooooooohhhh goodness.... Wir hoffen sehr dass sich das noch einpendelt und sie lernt beim fahren abzuschalten... Sicher braucht es einfach auch einige Zeit bis wir uns unterwegs „eingegroovt“ haben. Hunde haben die Kanadier übrigens (bis auf wenige Ausnahmen) alle! Wir wurden gar während eines Staus auf dem Highway von einem „Nebenfahrer“ angesprochen auf unseren „pretty content dog“ :) "Was ein zufriedener Hund!" Man hat zum Teil fast das Gefühl das Hunde mehr zählen als Kinder...
Mit den Kanadiern selbst mussten wir uns nicht eingrooven. Was für ein offenes, humorvolles und sympathisches Volk :) Am allerersten Campingplatz in Kanada sprach uns ein Kanadier an wegen des Schweizer Nummernschildes und berichtete von seiner Schwester die in Bern lebt. Er wünschte uns tolle Erlebnisse und eine tolle Reise „Welcome to Canada! Enjoy!“. An der Kasse des Walmart in Kanada fragte uns die Kassiererin wo wir her kämen und gab uns umfassende Tipps für Campingplätze in der Gegend. Die Kundin hinter uns nervte sich nicht, wie man das etwa in Deutschland und der Schweiz erwarten würde. Nein, sie beteiligte sich am Gespräch! Dies nur 2 von vielen Begegnungen mit Menschen dieses wundervollen Landes...
An einem Rastplatz trafen wir auf 2 Senioren mit Thurgauer Nummernschild. Wir verbrachten über eine Stunde mit plaudern und erhielten zahlreiche wertvolle Tips von diesem sympathischen Schweizer Ehepaar, dass seinen Traum lebt und durch die Welt reist! Beeindruckend und auch ein bisschen beneidenswert! Wir hatten nicht den Eindruck dass ihnen irgendetwas fehlt :)
Auch mit Kanadas Tierwelt durften wir bereits Bekanntschaft machen. Die unzähligen Eichhörnchen und Streifenhörnchen brachten Lio anfangs völlig aus dem Gleichgewicht (wann sieht Hund in Deutschland schon mal ein Eichhörnchen tzzzzzz). Die lassen sich aber von einem aufgeregten Hund wenig beeindrucken (von Menschen übrigens auch nicht) und gehen weiter ihrer sehr geschäftigen Futtersuche für den Winter nach. Ein Streifenhörnchen beobachteten wir einen ganzen Vormittag lang (schliesslich haben wir ja sonst nix zu tun ;)) Es hatte seinen Bau genau auf unserem Campground. Die gespendeten Sonneblumenkerne hamsterte es dankbar und schleppte sie in seinen Bau. Am späteren Nachmittag beobachtete es Cornelia gespannt bei ihren Tenniseinheiten :D Sehr amüsant war das!! Und das beste Training für unsere „Madame Aufgeregt“ ;)
Wir geniessen also das Campingleben in atemberaubender Landschaft zwischen langen Autofahrten in ebenso atemberaubender Landschaft :)
Am Sonntag geht es dann in aller früh weiter in Richtung Westen und wir hoffen sehr dass das Wetter und die schönen Herbstfarben uns begleiten... Bis bald dann in BBC!!
Wir sind / bleiben zuversichtlich 😅🙈 auf jeden Fall kann ich hier ALLES anwenden was ich jemals bei Tanja gelernt habe 👍🏻😍 ja die sind wirklich OBERsüss ❤️❤️
Oje, arme Lio... hoffe ihr kriegt das noch hin.
Die Streifenhörnchen sind süß ☺️
Cooles Gitarrenfoto 🙂