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Colourful New Orleans!

Unsere Anfahrt nach New Orleans mussten wir einen Tag verschieben weil es beim Aufbruch begann in STRÖMEN zu regnen. Die Strassen waren in Nullkommanix überflutet. Wir konnten uns gerade noch auf einen Walmart-Parkplatz retten und uns lebhaft(!) vorstellen wie schnell hier die Wetterlage prekäre Auswirkungen haben kann...

Am nächsten morgen auf dem Weg in die Stadt begrüsste uns über dem Sumpf thronend neben einem riesigen Nest ein Weisskopfseeadler :D

Die Strassen in den USA sind mitunter eine ziemliche Herausforderung – sollte man ja nicht meinen... Wir waren darauf vor unserer Reise nicht gefasst. Mit europäischen Strassen hat das jedenfalls oft nicht viel zu tun. In Louisiana gerade wieder sehr extrem :-/ Aber Cornelia macht das sehr souverän und steuert uns gekonnt auch über die schroffsten Strassenabschnitte!

Wir alle haben 2005 die verheerende Verwüstung verfolgt, die der „Hurrikan Katrina“ in New Orleans und Umgebung angerichtet hat. Er kostete mehr als 1800 Menschen das Leben. Die Stadt wieder aufzubauen hat viele Jahre gedauert, da die versprochene finanzielle Unterstützung durch den Staat lange auf sich warten liess...

Mahnmal und Friedhof der Opfer:

An manchen Stellen ist der Aufbau bis heute nicht abgeschlossen. Die Bewohner von New Orleans haben sich aber nicht unterkriegen lassen. Die bunte Stadt sprüht vor Lebensfreude und ist kulturell wohl eine der vielfältigsten der USA.

Die von Franzosen gegründete (ursprünglich „Nouvelle Orleans“),und von den Spaniern (und später noch einmal von den Franzosen) verwaltete Stadt ist mit ihren Strassencafes und schmiedeeisernen Balkonen wohl die „europäischste“ Stadt in den USA. Die ersten Siedler kamen aus Frankreich, Kanada und Deutschland. Die Franzosen schleppten Tausende afrikanischer Sklaven ins Land... Die Stadt wurde zu einer Drehscheibe des Sklavenhandels.

Aufgrund örtlicher Gesetze konnten sich einige Sklaven Ihre Freiheit in New Orleans erkaufen und wurden als „freie Farbige“ in die kreolische Gesellschaft integriert.


Mit den wöchentlichen Blaskappelenumzügen (im wesentlichen Nachbarschaftsfeste), Jazz, Gumbo (beliebtes afrikanisches Gericht) und Vodoo ist New Orleans wohl auch die am stärksten afrikanisch und karibisch geprägte Stadt des Landes. Tolerant zu sein und von Fremden zu lernen, macht das Wesen der Stadt aus. Welch ein positives Erlebnis nach "Natchez"...

Der sozioökonomische Strukturwandel nach dem Wiederaufbau der Stadt hat auch seine Schattenseiten. Die Stadt gehört wieder zu einer der bevölkerungsreichsten der USA. Die Lebensunterhaltungskosten sind aber wesentlich höher als vor „Katrina“, Armut und Kriminalität haben erschreckende Ausmasse angenommen. In einigen Vierteln und Strassenzügen wird davon abgeraten nach Einbruch der Dunkelheit unterwegs zu sein. Der Tourismus ist die Haupteinnahmequelle der Stadt. Die Schere zwischen Arm und Reich ist riesig...

Wir genossen die Stimmung dieser kunterbunten Stadt bei strahlend blauem Himmel und kaltem Beisswind :)


Garden-District (heisst so, wegen der prachtvollen Gärten der Herrenhäuser):

Lafayette Cemetery No.1 - Aufgrund des sehr hohen Grundwasserspiegels werden die Gräber in New Orleans oberirdisch angelegt:

French-Quarter mit Haupt-Ausgehmeile „Bourbon-Street“:





Katholische Kirche „St.Louis Cathedral“ und Jackson-Square mit Strassenkünstlern: