Die Südküste Nova Scotia`s ist der am meisten besuchte Küstenabschnitt der Provinz. Leuchttürme, dicht bewaldete Buchten mit weissen Sandstränden und wunderhübsche Fischerdörfer, die häufig nicht mehr von der Fischerei, sondern in erster Linie vom Tourismus leben...
Die Region zwischen Halifax und Lunenburg mit der sogenannten "Lighthouse-Route" ist so beliebt, dass sich hier im Sommer (ganz „kanada-untypisch“) lange Staus bilden... Wir waren zum Glück noch in der Vorsaison hier unterwegs und genossen die bunten Orte weitgehend ohne Touristen. Auch wenn sich schon langsam bemerkbar macht, dass der Frühling da und die Touristen nicht mehr weit sind. Immer wieder trafen wir unterwegs andere Reisende, auch viele Deutsche! Wir sind nicht mehr „alleine“ und das lässt uns auch daran denken, dass für Viele nun jenes Abenteuer beginnt, das für uns ganz langsam zu Ende geht...
Nach BEAR River (siehe letzter Beitrag) ging es für uns weiter in Richtung Yarmouth. Wir machten unterwegs Halt am hübschen Leuchtturm und Strand in Gilbert`s Cove. So schön und einsam der Ort auch war als wir ihn besuchten, wurde er anschliessend für uns zum "Zecken-Alptraum", denn wir hatten uns rund um den Leuchtturm unzählige Zecken aufgelesen. Besonders Lio :-/
Am Abend auf dem Campingplatz (direkt am Meer) durchkämmten wir erstmal das CaliMobil, machten Wäsche und suchten uns immer wieder nach Zecken ab. Einige hatten sich schon unter unsere Kleider geschummelt. EEEEEEKLIG!!!!!
Zum Glück handelte es sich dabei vorwiegend um relativ „harmlose“ Zecken. Die sogenannten „blacklegged Ticks“ (Hirschzecken), die die Lyme-Boreliose übertragen, fanden wir zum Glück nicht. Wie wir herausfanden, gilt gerade der Süden Nova Scotias als Zeckenhochburg. Das war uns vorher nicht klar... Die Parasiten begannen sich nun bei dem warmen Frühlingswetter natürlich wieder wohl zu fühlen. Und die steigende Zeckenpopulation ist, neuesten Studien zufolge, auch eine deutliche „Nebenwirkung“ der Klimaerwärmung :( Wir vermieden es nach diesem Erlebnis in den folgenden Tagen durch hohes Gras und Gebüsch zu wandern. Gebissen hat uns und auch Lio zum Glück keine!
Yarmouth ist die grösste Stadt im südlichen Nova Scotia. Hier gibt es eine seit langem bestehende Fährverbindung nach Maine in den USA, was die Stadt zu einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt macht. Wir fanden ein hübsches Cafe in der Stadt wo wir einige Deutsche trafen :)
Der Leuchtturm von Yarmouth steht am Cape Forchu. Er hat uns mit seiner speziellen Form, die sehr anders ist als die der typischen Leuchttürme hier in der Gegend, sehr gut gefallen :)
Um das Cape Forchu herum gibt es einen kurzen Trail, den Leif-Ericson-Trail der einem die Geschichte der Gegend und deren Entdeckung näher bringt:
Wir verbrachten die Nacht am Hafen in Shelburne. Hier fühlten wir uns ein bisschen wie in einem Freilichtmuseum! In den sehr liebvoll erhaltenen bunten Häusern, wohnten einst Anhänger der britischen Krone, die sich während des Unabhängigkeitskrieges dorthin zurück gezogen hatten. 1783 war Shelburne mit 16.000 Einwohnern die grösste Gemeinde im britischen Teil Nordamerikas. Viele der Bewohner waren New Yorker Adlige, die die Arbeitskraft der „Black Loyalists“ (befreite afrikanische Sklaven Nordamerikas) aus dem benachbarten Birchtown ausbeuteten.