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Vancouver Island - Auf in die Wildnis!

Wir haben ein bisschen auf uns warten lassen und hoffen ihr habt Nachsehen mit uns ;) Die letzten paar Tage auf der grünen Insel Vancouver Island haben wir einfach nur genossen!! Der folgende Beitrag fällt darum etwas länger aus als üblich ;)

Die Chance auf ein paar Tage Sonnenschein stand gut, so dass wir am 24. September voller Vorfreude mit der Fähre nach Vancouver Island übersetzten. Und der Wetterbericht sollte Recht behalten! Wir erlebten unglaublich schöne Tage(fast)ohne Regen. Was für ein Geschenk!! Schon die Überfahrt vom Festland zur Hauptstadt Victoria, die gleichzeitig die Hauptstadt British Columbias ist, war wunderschön! Wir erspähten unterwegs eine Orca-Flosse und sahen einige Robben ... Leider waren die zu schnell für unseren Foto :( Und in Bezug auf den Orca sollte es leider auch die einzige Begegnung bleiben :*(

In Victoria angekommen gönnten wir uns den ersten „Auswärts“-Kaffe unserer Reise in einem netten Restaurant in dieser hübschen Stadt mit viel britischem Flair, an der Südspitze der Insel. Wir schlenderten hier auch durch die zweitälteste Chinatown Kanadas und deckten uns ein mit Glückskeksen und anderen süssen Leckereien ;) Mehr Bilder zu Victoria gibts weiter unten ;)

Gegen Nachmittag besuchten wir nahe Victoria das ehemalige Fort Rodd (eine „National Historic Site“ die zu „Parcs Canada“ gehört), inklusive malerischem Leuchtturm. Schon in den Rocky Mountains kauften wir den „Discovery Pass“ mit welchem man Eintritt in nahezu alle National (-und andere) Parks Kanadas erhält. Sehr zu empfehlen für einen längeren Aufenthalt hier ;)

Am späten Nachmittag machten wir uns dann (eher planlos) auf über eine sehr Kurven-, Hügel- und Schlaglochreiche Strasse (zum Leidwesen aller Beteiligten) in Richtung Sooke und French Beach wo wir auf Orcas hofften (leider vergebens...). Hier, in der Nähe Victorias, leben (wie uns erzählt wurde) 3 grössere „Orca-Kommunen“ sogenannte Pots oder auch Schulen. Diese „residents“ leben fest in diesem Gebiet und ziehen hier auch ihren Nachwuchs gross, im Gegensatz zu anderen Gruppen von Orcas die wandern. Leider war es uns nicht vergönnt sie zu bestaunen :( Man sieht sie wohl vor allem im Sommer... Lio freute sich aber darüber dass sie endlich mal wieder auf Kieselsteinen rumknabbern durfte ;)

Am Abend auf dem Campground mitten im Wald angekommen, entdeckten wir dafür ein Warnschild „bear in area". Solche Schilder sollten uns noch öfter begegnen. Sie werden angebracht, wenn in den letzten Stunden bzw. Tagen ein Bär in der Gegend gesehen wurde. An vielen Orten auf Vancouver Island wird ausserdem darauf hingewiesen, dass man sich hier in der Wildnis befindet und an jeder Ecke Hinweise fürs Verhalten wenn man auf einen Bär, Wolf oder Puma trifft. Ausserdem gibt es auf nahezu jedem Campingplatz Möglichkeiten Essen wegzuschliessen und es wird dringend geraten, alle Lebensmittel etc. im geschlossenen Fahrzeug zu lassen. Ja die Wildnis sollte uns auf Vancouver Island sehr nahe kommen ;) Wir fragten uns immer wieder ob wir wirklich einen Bären sehen wollten? Ja auf jeden Fall!! Aber vielleicht lieber vom Auto aus?! :-P


Von der Südspitze der Insel aus ging es dann weiter in Richtung Norden. Wir legten einen Stop ein in Chemainus. Dieses kleine Küsten-Dorf sagte dem drohenden Ruin den Kampf an, indem etliche Wandmalereien in Auftrag gegeben wurden, die die Geschichte der Stadt erzählen...

Am kommenden Tag ging es dann weiter in die „ECHTE“ Wildnis. Wir beschlossen ein paar Tage im „Pacific Rim National Parc“ zu verbringen. Dieser Park ist über eine circa 100 Kilometer lange und ebenso Kurven-, Hügel- und Schlaglochreiche Strasse erreichbar :-/ Unterwegs erlebten wir wieder einmal die Offenheit und Kommunikationsfreude der Kanadier: Ein Streckenabschnitt der Strasse in den Pacific Rim musste, wegen Bauarbeiten, für eine Stunde gesperrt werden. Daran schien sich niemand weiter zu stören. Die Menschen nutzten die Zeit für eine kleine Plauderei und natürlich wurden wir wieder von mehreren angesprochen auf unser Nummernschild."Wie habt ihr das gemacht? Wo wart ihr schon? Wo wollt ihr noch hin? Gute und sichere Reise!" Die Warmherzigkeit der Menschen begeistert uns immer wieder aufs Neue :) Die zwei Orte Tofino und Ucluelet sind die beiden Haupt-Anziehungspunkte für den Tourismus im Pacific Rim National Park und Ausgangspunkt für Trails und Wildtierbeobachtungen, die an jeder Ecke (vor allem per Boot) angeboten werden. Der Long Beach und zahlreiche andere Strände im Park sind ein Eldorado für Surfer. Der grösste Teil der Westküste ist nicht erschlossen und somit unzugänglich. Ein Paradies für eine Vielzahl von Wildtieren und Pflanzen. Der Jahrhunderte Jahre alte Regenwald reicht hier direkt bis ans Meer. Wir fanden einen sehr schönen Campingplatz in Tofino und durften 3 Nächte mit Meersicht, Lagerfeuer-Romantik und wunderschönen Sonnenunter- und aufgängen verbringen. Alle Strände im Park sind unbewacht. So hat man das Gefühl der unmittelbaren Wildnis auch bei Spaziergängen am Strand. Uns wurde berichtet von tödlichen Angriffen von Wölfen auf unangeleinte Hunde. Dennoch sahen wir kaum jemanden der seinen Hund an der Leine hatte. Alle Warnhinweise ignorierend. Für uns völlig unverständlich und mit Lio an der Leine auch enorm anstrengend :( Aber wir haben es gemeistert und Lio genoss es ihre Beute am Strand auszubuddeln und ihren Leuchtturm aus den Fluten zu fischen ;) Wir konnten uns jedenfalls in diesen Tagen am Strand ausgiebig üben im beobachten und interpretieren von Hunde- und Menschenbegegnungen ;) Und vor allem genossen wir Sonne satt, nebelverhangene (beinahe surreale) Sonnenaufgänge und fast „kitschig“ anmutende Sonnenuntergänge ... Und der Sternenhimmel hier?! So etwas hatten wir noch nie zuvor gesehen... Unbeschreiblich!!

Ist das eine kleine Robbe??

Nach ein paar erholsamen Tagen am Meer erkundeten wir Tofino und Ann-Kathrin entschloss sich spontan zu einer Walbeobachtungstour mit dem Zodiac (eine Art Schlauchboot mit Powerantrieb ;)). Sie durfte einige Grauwale, Seelöwen und Seeotter ganz aus der Nähe sehen. Ein unvergessliches Erlebnis!

Von Tofino fiel es uns schwer, uns zu verabschieden. Dieses eher kleine Städtchen hat einen ganz besonderen Charme, obwohl es sehr touristisch ist. Es ist geprägt von (wie es schien überwiegend jungen) Menschen die das Meer, die Natur und die Besonderheit dieses Ortes lieben. Menschen die sehr auf die Umwelt achten und bewusst leben weil sie zu wissen scheinen, welchen Einfluss sie auf die Umwelt haben. Wir genossen in Tofino eine etwas andere Polenta am Markt und deckten uns mal wieder ein mit frischem Obst und Gemüse aus der Region :) Der Leiter der Walbeobachtungstour erzählte unterwegs dass es ihn immer wieder neu zum nachdenken bringe, wenn er hier auf dem Meer die Wale beobachte. Es werde ihm bewusst dass er eingebettet ist in ein „grosses Ganzes“ und dass es einen grossen Unterschied macht, ob er seine Verantwortung als Mensch der Natur gegenüber wahrnimmt oder nicht. Ein Gedanke der auch uns, gerade im Kontext dieses sensiblen Ökosystems des Pacific Rim, neu zum nachdenken brachte.

Am South-Beach Trail nahe dem Long Beach, sahen wir zwar relativ frischen „Bären-Poo“ und das entsprechende Warnschild - aber leider nicht den, der diesen hinterlassen hatte... ;) Vielleicht haben wir wonders mehr Glück ;)

Leuchtturm in Ucluelet:

Regenwald auf dem Weg zurück zur Ostküste:

Rehe und Wildgänse sieht man hier fast an jeder Strassenecke :)

Zufällig trafen wir unterwegs in Duncan auf den weltgrössten Eishocheyschläger der Welt. Da durfte ein Foto mit Fan Cornelia in der Eishockeynation Kanada natürlich nicht fehlen ;)

Zurück an der Ostküste fuhren wir in Richtung Campbell River, der sogenannten „Welt-Lachs-Hauptstadt“. Unzählige Lachse tummeln sich hier... Auf dem „Discovery-Pier“ waren allerdings keine Angler zu sehen, da es den ganzen Tag über regnete (oder weil es Sonntag war?). Auf dem Pier gibt es extra Vorrichtungen zum wiegen und ausnehmen der Lachse vor Ort... Wir verbrachten den Regentag damit zu planen wie die Reise weiter gehen sollte und mit einer (viel zu grossen aber fangfrischen) Portion "Fish & Chips" am Abend. Mit Lachsfüllung versteht sich ;)

Wir entschieden uns (vor allem auch wegen der Wetteraussichten) nicht weiter in den Norden sondern zurück nach Victoria und von dort mit der Fähre zurück zum Festland zu fahren. Zunächst genossen wir aber noch einen wunderschönen Sonnentag in Victoria und durften Bekanntschaft machen mit einer neugierigen Robbe in der Fisherman`s Wharf :) Leider war auch die zu schnell für unseren Foto :( Ihr müsst sie euch also denken :) Wir fanden sie jedenfalls ENTZÜCKEND!!! Die erste von drei Nächten in Victoria mussten wir (halbwegs verboten) auf verschiedenen Parkplätzen verbringen, weil ALLE Campingplätze ausgebucht waren :( Bisher hatten wir immer Glück – aber es war ein Erlebnis ;) Die Hauptstadt British Columbias ist wirklich eine Reise wert!!