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  • AutorenbildAnnele

Wir sind wieder da!

Aktualisiert: 2. Feb. 2023

Cornelia bekommt von ihrer Fotogalerie alle paar Tage eine Erinnerung daran, was vor soundso vielen Jahren passiert ist. Du auch? Heute bekam sie nun Fotos von unserem ersten New York Aufenthalt vor 4 Jahren. 4 Jahre! Kaum zu glauben. Wo ist bitte die Zeit geblieben? Fragst du dich das auch so oft? Diese Fotos machten uns wehmütig, aber auch dankbar. So viel Wunderbares durften wir erleben. New York bezeichnete damals für uns den Beginn des für uns bis dahin grössten Abenteuers. Dem Abenteuer Nordamerika! Seit unserer Rückkehr vor 3 Jahren ist so einiges passiert. Und irgendwie auch nicht. Tatsächlich hatten wir zurück in Deutschland und der Schweiz unsere liebe Mühe, uns wieder einzufinden. Eine so intensive lebensverändernde Zeit macht etwas mit einem. Der Entschluss war schon bald gefasst: Möglichst schnell wieder Geld verdienen und sparen für die nächste Reise! So weit die Theorie. Dann kam uns das Leben dazwischen... Dazu später mehr. Jedenfalls war heute morgen klar, es ist allerhöchste Zeit, mal wieder einen Blog-Beitrag zu verfassen! Hier ist er :)



Etwas unbeschreiblich zauberhaftes, wunderbares und ebenso lebensveränderndes passierte im Spätsommer 2020, 1 Jahr nach unserer Rückkehr aus der "neuen Welt". Cornelia machte mir einen Heiratsantrag! Nach so vielen gemeinsamen Jahren hatten wir so einiges zusammen durchgemacht. Unsere Liebe endlich mit all unseren Lieben zu feiern und öffentlich zueinander zu stehen war uns ein so unglaublich grosses Bedürfnis. Während unserer Amerikareise konnten wir ganz wir selbst sein. Konfrontiert mit Menschen die uns Mut machten zu uns und unserer Liebe zu stehen. Unsere Verlobung mit Picknick war so unglaublich schön und so ultra romantisch! Wir denken so gerne an diesen Tag und die darauffolgenden unbeschwerten Tage in Berlin zurück. Diese Tage haben uns so viel Kraft gegeben! Kraft, die wir für die kommende Zeit dringend brauchen würden, was wir zu dem Zeitpunkt aber noch nicht ahnten...



Dann veränderte Corona alles. Die ganze Welt im Grossen und unsere Welt "im Kleinen". Wir infizierten uns pünktlich zur Jahreswende. Starteten also "positiv im negativen Sinn" in das neue Jahr 2021. Die akute Phase traf uns heftig, doch wussten wir da nicht, was uns noch bevorstand. Wir erholten uns nur schleppend. Monate zogen ins Land. Wir fanden einfach nicht zurück, zu unserer alten Kraft. Im Sommer 21 ging bei mir dann garnichts mehr. Ich verlor erst meinen Gleichgewichtssinn, dann meine Zuversicht und schliesslich meine Arbeitsstelle. Auch bei Cornelia war an Arbeit bald nicht mehr zu denken. Diagnose: Long-Covid. Es klingt ironisch: ja, wir sind beide betroffen. Auch wenn das kaum zu glauben ist. Aus der Traum vom Geld verdienen und wieder auf Reisen gehen. Stattdessen bestand unser Alltag bald aus Arztbesuchen, Tagesklinik und stationären Aufenthalten. Und vor allem kämpften wir mit einer bleiernen Erschöpfung, die mit nichts vergleichbar ist, was wir bisher an Erschöpfung kannten. Einfach alles (!) war anstrengend. Selbst der Gang zum Laden um die Ecke. Wir waren überfordert mit Strassenlärm und Kindergeschrei und gar damit, konzentriert einem Gespräch mit mehr als einer Person zu folgen, geschweige denn uns auf irgendetwas vernünftig zu konzentrieren. Cornelias starke Atemnot und Schmerzen, sowie mein "Hirnnebel" machten uns zusätzlich schwer zu schaffen. Das mag total verrückt klingen, doch leider war das unsere Realität. In unserer "Corona-Bubble" schöpften wir immer wieder Kraft in der Natur. Stille war das, was wir suchten und was uns am Besten tat. Unser CaliMobil war uns oftmals Zufluchtsort und so flüchteten wir uns ab und an in die Berge:



Leider ist es noch immer nicht überstanden und wie lange wir noch mit Long-Covid zu kämpfen haben werden, wissen wir nicht. Auch wenn die Medien praktisch nichts mehr darüber berichten - Corona bleibt leider fester Bestandteil unseres Alltags. Es gibt Tage an denen ist an ein "normales Leben" nicht zu denken. Andere Tage machen Hoffnung, dass es vielleicht doch wieder gut kommt. Wir müssen jeden Tag nehmen wie er kommt. Sind gezwungen im Jetzt zu leben. Doch wir wollen, trotz aller Schwierigkeiten, trotz unserer Krankheit versuchen, die Hoffnung nicht zu verlieren und neue Perspektiven entwickeln. Auch wenn uns das an manchen Tagen schier unmöglich scheint. Auch wenn wir allzu oft das Gefühl haben nicht mehr zu "funktionieren" in einer Gesellschaft, die sich vor allem am Wert der Leistung orientiert,

Was uns in den letzten eineinhalb Jahren sehr inspiriert hat sind Menschen, die ein minimalistisches Leben leben. Ein Leben, konzentriert aufs "Wesentliche". Menschen, die einen alternativen Lebensstil leben und auch Menschen die den Traum vom "Vanlife" leben. Das sind Menschen, die im (meist individuell ausgebauten) Camper leben und/oder reisen. Der Traum von einem Zuhause auf Rädern mit dem wir jederzeit autark in der Natur sein können, ein Zuhause das ganz in unserem Stil eingerichtet ist, mit dem wir jederzeit überall sein können, der wuchs. Und wie! Um uns diesen Traum finanzieren zu können, entschlossen wir uns schweren Herzens, unser CaliMobil zu verkaufen und einen "offroad-tauglichen" Kastenwagen individuell für uns auszubauen. Das CaliMobil, das uns so viele Jahre treu begleitet hatte, fand eine neue bezaubernde Familie im schönen Tessin.


Unsere Hochzeit haben wir aufgrund unserer Krankheit immer wieder verschieben müssen. Uns fehlte schlichtweg die Kraft. Doch gab uns die Planung der Feier auch Kraft im Alltag und die Vorfreude siegte schliesslich. Diesen Tag im vergangenen April werden wir niemals vergessen. Er war so unbeschreiblich schön und entschädigte uns für so Vieles, das wir in den letzten Jahren entbehren mussten... Einen Tag zuvor hatte es noch geschneit!!



Obwohl wir die Hochzeit im kleinen Kreis feierten, verlangte sie uns kräftemässig alles ab. Wir hatten zwar viel Unterstützung und Hilfe, doch waren wir nach den Vorbereitungen und der Feier so dermassen erschöpft, dass wir unsere Flittertage am Nordseestrand und bei den Tulpenfeldern Hollands, ausschliesslich zum erholen und verarbeiten brauchten. Trotzdem würden wir es wieder genau so machen. Dieser Tag war alle Mühen mehr als wert und wir werden noch sehr sehr lange von ihm zehren!



Nun warten wir sehnsüchtig auf unseren Kastenwagen, der aber leider seit März auf sich warten lässt. Teile werden in der Ukraine gefertigt... Es ist also mal wieder Geduld gefragt. Eine Eigenschaft, die wir im letzten Jahr teils bitter lernen mussten. Geduld und die Tatsache, dass Gesundheit ein Gut ist, dass man*frau leider oft erst zu schätzen weiss, wenn es verloren geht... Bewusst wurden wir uns in dieser Zeit der Krankheit auch über das, was wir künftig nicht mehr wollen. Wir wollen nicht so weiterleben wie bisher. Wir wollen unser Glück suchen, finden und leben. Das Leben ist so unglaublich kurz. So kostbar und unbezahlbar. Wir wollen aktiv ein Leben suchen, in dem unsere Werte und die Konzentration aus Wesentliche, im Mittelpunkt stehen.


Im Herbst sollte nun unser Traum von unserem neuen Zuhause endlich wahr werden. Das macht uns Hoffnung und schenkt uns eine neue Perspektive! Wir freuen uns riesig und eines können wir dir schon versprechen: Es wird er Oberhammer! Bis dahin nutzen wir unseren alten Volvo als "Microcamper". Denn: zu nutzen was frau hat, ist doch "besser als garnicht".




Hier sieht man sehr gut wer unterwegs fleissig ist und wer lieber chillt ;) Sound on!

Bis bald! Ganz viel Liebe geht raus zu dir von den: CALIs.


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